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Wrap-Up: Die monatliche Serie zur Schweizer Politik im Netz. [1]

Schweizer Politik und Social Media im März 2016

Alle scheinen sich einig zu sein: Social Media sind ein wichtiges Werkzeug für Politikerinnen und Politiker, Campaigner und sogar Bundesräte. Doch wozu ist Social Media wirklich gut? Sind die Netzwerke mehr als ein Marketingtool und taugen sie sogar für Prognosen? Der dritte Teil der Serie betrachtet zum ersten Mal auch französischsprachige Facebookpages.

Zu Beginn jedes Monats veröffentlichen wir die aktuelle Entwicklung der «Likes» und «Followers» der nationalen Parteiaccounts auf Twitter und Facebook. Natürlich sind diese Zahlen mit Vorsicht zu geniessen. So bedeutet eine hohe Anzahl von «Likes» zum Beispiel noch nicht, dass eine Partei besonders gut über den eigenen Tellerrand hinaus «mobilisiert». Es kann auch sein, dass das Netzwerk einer Partei einfach grösser ist als das einer anderen Partei. Dennoch weisen die absoluten Zahlen zumindest auf das Potential von Viralität hin.

Twitter

Wenn die Entwicklung der «Follower» an der Zahl zu Beginn des Monates gemessen wird, dann bilden wie bereits im Februar 2016 die EVP und die Grünen das Schlusslicht.[2] Die BDP und die glp sind ähnlich stark gewachsen, wenn natürlich auf unterschiedlichem Niveau. Während sich die glp der Grenze von 20’000 Follower annähert, dürfte die BDP im nächsten Monat bei 2’500 Follower angelangt sein. Auch die FDP hat zugelegt, wenn auch am wenigsten über die drei Monate betrachtet. Sie wird im April das erste Mal über 10’000 Follower haben. Prozentual ist die CVP am meisten gewachsen. Wenn sie weiter so zulegt wie im März dürfte sie die FDP einholen. Natürlich nur, wenn die FDP auch zukünftig so wenig wächst wie im März.

Bei den beiden Polparteien hat sich das Bild des Vormonates wenig verändert. Die SP legt auf hohem Niveau weiter zu, während die SVP prozentual stärker wächst.

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Facebook

Auf Facebook sieht die Lage anders aus. Gemessen an der Anzahl «Likes» zu Beginn des Monates haben die BDP, die CVP und die EVP am wenigsten zugelegt. Das entspricht auch dem Wachstum im Februar 2016. Darauf folgen die beiden grünen Parteien, sowie die FDP und die SVP. Interessant dabei ist, dass sich das Wachstum der SVP weiter verlangsamt. Ob das ein Zeichen einer Plafonierung ist? Zu guter letzt zeichnet sich für die SP dasselbe Bild wie im Vormonat: Sie weist das grösste «Like»-Wachstum aus. Während wir am Ende des letzten Monates spekuliert haben, ob das allenfalls mit den Abstimmungen vom Februar zusammenhängen könnte, scheint es nun so, als ob die Partei den Februarschwung in den März hat mitnehmen können.

faceb_2016-03_de

Französischsprachige parteipages

Mit etwas Verspätung berücksichtigen wir zum ersten Mal die «Likes» auf Facebook für die französischsprachigen Parteipages. Die EVP, die CVP und die Grüne Partei sind nicht mehr aufgeführt, da sie für beide Sprachregionen dieselbe Page verwenden. Unter den verbliebenen Parteien steht die SVP unangefochten an der Spitze. Auf deutlich tieferem Niveau folgen die FDP und die SP und weit abgeschlagen die glp und die BDP. Wenn das Wachstum betrachtet wird, so ist die SVP prozentual am meisten gewachsen. Darauf folgen die SP, die FDP, die glp und die BDP.

 

faceb_2016-03_fr

Wenn man die deutschsprachigen Parteipages mit ihren französischsprachigen Pendants vergleicht, lässt sich folgendes festhalten: Ganz grundsätzlich zeigt sich, dass die Entwicklungen der französischsprachigen Pages auf deutlich tieferem Niveau stattfinden als bei ihren deutschsprachigen Gegenstücken. Die SVP führt in beiden Sprachregionen in der Anzahl der Pagelikes. Im direkten Vergleich steht die FDP mit der französischsprachigen Page (2. Platz) besser da als mit dem deutschsprachigen Facebookauftritt (3. Platz). Das überraschendste Resultat spiegelt sich in der Rangierung der SP: Sie liegt nicht nur deutlich hinter der SVP sondern auch hinter der FDP.

Thomas Willi

 

[1] Foto: Jason Howie|Flickr

[2] Die Beobachtungsperiode startet am 1.3.2016 und endet am 31.3.2016.

[3] Aufgrund eines technischen Problems werden die französischsprachigen Twitter-Accounts erst für den Monat April berücksichtigt werden können.