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Methoden

Korrelation von Vorlagen

Um Verhaltensmuster zu erkennen und in einem tentativen ersten Schritt auf (mögliche) Motive der Stimmbürger zu schliessen, können Aggregatsdaten verwendet werden.  Dazu werden die Bezirksergebnisse zu den Vorlagen des aktuellen Urnengangs mit denjenigen früherer Abstimmungen verglichen. Die Motivlage bei früheren Abstimmungen ist uns aufgrund von Nachanalysen bekannt. Beispielsweise wissen wir, dass bei der Abstimmung über die Erweiterung der Personenfreizügigkeit auf Rumänien und Bulgarien (8.2.2009) die Haltung zur Öffnungsfrage eine wesentliche Rolle beim Entscheid spielte, während bei der Abstimmung über die Zweitwohnungsinitiative (11.3.2012) in erster Linie die Angst vor einer ungehemmten Verbauung die Befürworter an die Urne trieb. Weisen die aktuellen Vorlagen ganz ähnliche (oder ganz unterschiedliche) Verhaltensmuster auf Bezirksebene auf, liefert uns dies erste Hinweise darauf, welche Motive beim aktuellen Urnengang prädominant (bzw. ohne Bedeutung) waren.

Die Beziehung zwischen den Abstimmungsvorlagen wird nur bivariat untersucht. Mit anderen Worten: es werden immer nur jeweils zwei Vorlagen miteinander verglichen. Der Vorteil solcher bivariater Analysen ist die Einfachheit der graphischen Darstellung. Der Nachteil liegt darin, dass Scheinkorrelationen – wie etwa das berühmte Beispiel der empirischen Beziehung zwischen Storchendichte und Geburtenrate – bei einer rein bivariaten Betrachtungsweise viel wahrscheinlicher sind als bei einer multivariaten Analyse.